Wie hoch sind die Kosten einer Selbstverwaltung?
Die Selbstverwaltung einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) ist in Österreich eine attraktive Alternative zur externen Verwaltung. Besonders kleinere WEGs, die nicht der Regelbesteuerung in der Umsatzsteuer unterliegen, profitieren von einfacheren Buchhaltungsanforderungen und geringeren Verwaltungskosten. Doch wie hoch sind die Kosten einer Selbstverwaltung?
Auch die Selbstverwaltung bringt gewisse Ausgaben mit sich. In diesem Beitrag zeigen wir, welche Kosten entstehen und wie man sie effizient plant.
Welche Kosten fallen in der Selbstverwaltung an?
Auch wenn durch den Verzicht auf einen externen Verwalter Kosten gespart werden, gibt es dennoch einige notwendige Ausgaben:
1. Gemeindeabgaben und Steuern
Auch in der Selbstverwaltung müssen regelmäßig Gemeindeabgaben und steuerliche Verpflichtungen berücksichtigt werden. Dazu gehören unter anderem:
- Grundsteuer
- Müllgebühren
- Wasser- und Abwassergebühren
Die fristgerechte Zahlung dieser Abgaben ist essenziell, um Mahngebühren oder Verzugszinsen zu vermeiden. In der Selbstverwaltung sollte daher eine Person oder ein kleines Team die regelmäßige Kontrolle und Abwicklung dieser Zahlungen übernehmen.
2. Kosten für Dienstleister
Auch in der Selbstverwaltung kommt eine WEG in der Regel nicht ohne externe Dienstleister aus. Dazu gehören Rauchfangkehrer, Reinigungsfirmen, Winterdienst, Handwerker für Reparaturen und Wartungen, etc. Durch direkte Beauftragung ohne Zwischeninstanz lassen sich aber in manchen Fällen bessere Konditionen aushandeln, was ein Einsparpotenzial mithilfe der Selbstverwaltung darstellt.
3. Kontoführungsgebühren
Für die Verwaltung der Betriebskosten und Rücklagen benötigt die WEG ein eigenes Konto. Banken verlangen hierfür in der Regel eine monatliche Kontoführungsgebühr.
4. Versicherungen
Eine gut geführte WEG sollte Versicherungen abschließen, um gängige Risiken zu minimieren. Dazu gehören insbesondere:
- Gebäudeversicherung
- Haftpflichtversicherung für die WEG
- Rechtsschutzversicherung (optional)
5. Reparaturrücklage und Kosten für Instandhaltungen und Reparaturen
Auch in der Selbstverwaltung müssen regelmäßige Rücklagen für Instandhaltungen und Reparaturen gebildet werden. Die Höhe richtet sich nach dem Zustand der Immobilie. Im Wohnungseigentumsgesetz (WEG 2002) ist ein Mindestsatz vorgesehen, der nicht unterschritten werden sollte. Er wird regelmäßig an die Inflation angepasst und ist hier abrufbar.
In den meisten Liegenschaften fallen in jedem Jahr gewisse – kleinere oder größere Arbeiten an, die je nach dem, ob es sich um regelmäßig wiederkehrende Leistungen oder größere Reparaturleistungen handelt, aus den Betriebskosten bzw der Reparaturrücklage zu bezahlen sind.
6. Optionale weitere Kosten
Um eine ordnungsgemäße Buchhaltung sicherzustellen, kann es sinnvoll sein, eine Verwaltungssoftware oder eine Buchhaltungslösung zu nutzen. Auf unserer Selbstverwaltungsplattform stellen wir Vorlagen für die Erstellung von Vorschreibungen und die Erfassung von Einnahmen und Ausgaben zur Verfügung.
Für kleinere WEGs, die nicht umsatzsteuerpflichtig sind, ist die Buchhaltung verhältnismäßig unkompliziert. Falls jedoch steuerliche Fragen auftreten oder eine WEG der Umsatzsteuer unterliegt, ist eine professionelle Beratung durch einen Steuerberater ratsam.
Einsparpotenziale durch Selbstverwaltung
Trotzdem bietet die Selbstverwaltung Ihrer Immobilie mehrere Einsparpotentiale. Die wichtigsten sind:
1. Wegfall der Verwaltergebühren
Ein externer Verwalter kostet in Österreich oft mehrere Hundert Euro pro Monat. Je kleiner die Liegenschaft, desto höher fallen die Kosten pro Eigentümer aus, weil sich bei einer Liegenschaft mit mehr Eigentümern die Kosten auf eine größere Anzahl an Personen verteilt.
Durch eine Selbstverwaltung können alleine durch den Wegfall des Verwalterhonorars oft mehrere Tausend Euro pro Jahr eingespart werden.
2. Flexibilität bei Dienstleisterwahl
Durch direkte Beauftragung von Handwerkern oder Dienstleistern ohne Zwischeninstanz kann die WEG außerdem bei Wartungs- und Reparaturarbeiten sparen. Oft haben Eigentümer Kontakte zu günstigen Dienstleistern, auch Versicherungsmakler und Portale wie Durchblicker können dabei helfen, Kostenpositionen zu reduzieren.
Außerdem hat es die Eigentümergemeinschaft selbst in der Hand, durch die Einholung von Vergleichsangeboten den günstigsten Dienstleister bzw. den Dienstleister mit dem besten Preis-/Leistungsverhältnis zu finden.
Unterstützung für selbstverwaltete WEG in Österreich
Viele Eigentümer denken an eine Selbstverwaltung, um ihre Effizienz zu steigern und Kosten zu sparen. Oft fühlen Sie sich aber unsicher, weil sie nicht genau wissen, welche Schritte erforderlich sind.
Genau hier setzt unsere Selbstverwaltungsplattform an. Wir helfen Eigentümergemeinschaften in Österreich dabei, sich selbst zu verwalten, indem wir Ressourcen, Muster, Kontakte und Know-How zur Verfügung stellen – und das zu einem Bruchteil der Kosten, die für an eine externe Hausverwaltung zu zahlen wären.
Auf unserer Selbstverwaltungsplattform stellen wir unter anderem Musterdokumente für die Einrichtung der Selbstverwaltung, Vorlagen für Beschlüsse, Vorschreibungen etc., eine Schritt-für-Schritt-Anleitung und Checkliste zur erfolgreichen Selbstverwaltung und einen Leitfaden und Kontakt für die Eröffnung des Betriebskosten- und Rücklagenkontos zur Verfügung.
Kostenloser Selbstverwaltungs-Leitfaden
In unserem kostenlosen Leitfaden zur Selbstverwaltung geben wir Ihnen einen detaillierten Überblick über die wichtigsten Schritte bei der Implementierung einer WEG-Selbstverwaltung.
Den Download-Link senden wir Ihnen per E-Mail zu.
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Fazit
Die Selbstverwaltung kann eine kostensparende und flexible Lösung für WEGs sein, insbesondere für kleine Gemeinschaften. Zwar fallen auch hier einige Kosten an, es gibt aber trotzdem in mehrfacher Hinsicht Einsparungspotentiale.
Mit den richtigen Werkzeugen und Ressourcen kann die Selbstverwaltung erfolgreich und effizient umgesetzt werden.
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